Risikomanagement: Definition, Prozess, Gesetze, ISO 31000 & Praxis-Checkliste

Risikomanagement ist ein systematischer Prozess zur Risikoidentifikation, -analyse/-beurteilung und -steuerung in Unternehmen nach den Leitlinien gemäß ISO 31000. Ziele: Chancen und Risiken transparent machen, Risiken frühzeitig minimieren und Entscheidungen absichern. Kernelemente: Risikomatrix, Checkliste, klare Verantwortlichkeiten, wirksame Risikokommunikation.

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Risikomanagement – auf einen Blick

Die 8 wichtigsten Fakten zum Risikomanagement

Begriff

Ganzheitliches Risk-Management zur Handhabung von Unsicherheit in Unternehmen/Organisationen.

Ziel

Chancen und Risiken transparent machen, Risiken minimieren, Existenz sichern und Entscheidungen absichern.

Prozess

Identifikation – Risikoanalyse – Risikobeurteilung – Risikobewertung – Risikosteuerung – Überwachung/Risikokommunikation.

Normen/Frameworks

ISO 31000, ISO/IEC 27001/27005, COSO ERM, Three Lines Model.

Rollen

Risikomanager, Management/Vorstand, Aufsichtsrat/Prüfung, Interne Revision.

Methoden/Tools

Risikomatrix, Value at Risk, Risiko-Register, FMEA, Checkliste.

Ergebnis

Wirksames Risikomanagementsystem, gelebtes Risikobewusstsein, klare Risikostrategie.

Rechtsgrundlagen (DE/EU)

§ 289 HGB (Lagebericht), § 264 HGB (Befreiung kleiner Kapitalgesellschaften), § 91 Abs. 2 AktG (Risikofrüherkennung), § 25a KWG (Banken), § 26 VAG (Versicherer), Art. 32 DSGVO und Art. 35 DSGVO (risikobasierte Sicherheit).

Risikomanagement

Risikomanagement (Risk-Management) ist der systematische Prozess, mit dem Unternehmen Risiken frühzeitig identifizieren, bewerten und steuern, um Auswirkungen zu begrenzen und Chancen zu nutzen. Ziel ist ein wirksames Risikomanagementsystem mit klaren Rollen, gelebter Risikokultur und verlässlicher Überwachung für fundierte Entscheidungen in der Unternehmensplanung. Leitlinien bieten u. a. ISO 31000, ergänzt durch das COSO ERM Framework (Enterprise Risk Management; unternehmensweites Risikomanagement) und das Three Lines Model zur Ordnung der Verantwortlichkeiten.

Was ist Risikomanagement?

  • Definition: Ganzheitlicher Managementprozess zur Steuerung von Chancen und Risiken in Unternehmen/Organisationen.

  • Ziel: Wesentliche Risiken frühzeitig erkennen, Risikominimierung erreichen und fundierte Entscheidungen sichern.

  • Prozess: Sechs Schritte – Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikobeurteilung, Risikobewertung, Risikosteuerung/Risikobewältigung, Überwachung/Risikokommunikation.

  • Risikoarten/Risikokategorien: Strategische Risiken, finanzielle Risiken, Compliance-Risiken, IT-Dienstleistungen, Projektmanagement.

  • Organisation & Rollen: Risikomanager, Management und Stakeholdern; gelebtes Risikobewusstsein, Risikocontrolling und klare Zielsetzung.

  • Methoden/Tools: Risikomatrix (Eintrittswahrscheinlichkeit × Ausmaß), Scoring/Analyse, Kennzahlen und Checkliste für die Umsetzung.

  • Ergebnis: Wirksames Risikomanagementsystem als Bestandteil von Strategie, Prozess und operativen Handlungen.

Risikomanagement (Risk-Management) strukturiert den Umgang mit Unsicherheit: Chancen und Risiken werden systematisch erfasst, analysiert und priorisiert, damit Management und Fachbereiche zielgerichtet handeln.

  • Der Prozess umfasst sechs nahtlos verzahnte Schritte, von der Risikoidentifikation über die Risikobeurteilung/Risikobewertung bis zu Risikosteuerung und kontinuierlicher Überwachung mit klarer Risikokommunikation.

In der Praxis entstehen Entscheidungsreife und Wirksamkeit durch einheitliche Kriterien (Eintrittswahrscheinlichkeit, Ausmaß), transparente Risiko- und Maßnahmenregister sowie gelebte Rollen.

  • So wird das Risikomanagementsystem zum festen Bestandteil von Strategie, Projektmanagement und IT-Dienstleistungen mit messbaren Ergebnissen im täglichen Umgang mit Chancen und Risiken.

Der Risikomanagement-Prozess in 6 Schritten

  • Schritt 1 – Risikoidentifikation: Ereignisse, Ursachen, Bedrohungen und Daten je Bereich erfassen; Risiken den Risikoarten/Risikokategorien zuordnen und im Risikoregister dokumentieren.

  • Schritt 2 – Risikoanalyse: Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen bestimmen; Abhängigkeiten und Ausmaß bewerten (qualitativ/quantitativ).

  • Schritt 3 – Risikobeurteilung/Risikobewertung: Nach einheitlichen Kriterien priorisieren (Risikomatrix), wesentliche Risiken markieren und Zielwerte festlegen.

  • Schritt 4 – Risikosteuerung/Risikobewältigung: Maßnahmen auswählen (vermeiden, vermindern, transferieren, akzeptieren), Verantwortliche/Termine definieren und Umsetzung steuern.

  • Schritt 5 – Überwachung/Risikocontrolling: KRIs/KPIs tracken, Wirksamkeit prüfen, Reviews/Tests planen und Lessons Learned ableiten.

  • Schritt 6 – Risikokommunikation: Zielgruppengerecht berichten, Eskalationswege nutzen und Entscheidungen transparent vorbereiten.

Der Prozess (gemäß Leitlinie ISO 31000) startet mit klarer Zielsetzung, Rahmen und Risikostrategie: Welche Organisationseinheiten, Projekte oder IT-Dienstleistungen sind im Prozess? Welche Vorgaben gelten für Skalen, Schwellen und Reporting? Darauf aufbauend erfolgt die strukturierte Identifikation, Analyse und Bewertung der Risiken.

Für die Bewertung kommen – je Risikosituation und Datenlage – qualitative Scorings oder quantitative Verfahren zum Einsatz; Priorisierung erfolgt konsistent über die Risikomatrix. Die Risikosteuerung/Risikobewältigung bündelt Maßnahmen mit Owner, Budget und Termin und verankert sie in der Umsetzung.

Kontinuierliches Risikocontrolling und adressatengerechte Risikokommunikation sichern Wirkung und Management-Entscheidungen: KRIs überwachen Entwicklungen, kompakte Reports liefern den Überblick, regelmäßige Reviews halten das Risikomanagementsystem aktuell.

Methoden & Tools im Überblick:

  • Risikoregister: Zentrale Erfassung inkl. Bewertung, Maßnahmen, Owner und Fälligkeiten.

  • Risikomatrix (Heatmap): Priorisierung über Eintrittswahrscheinlichkeit × Auswirkungen.

  • KRI/KPI-Katalog: Frühwarn- und Leistungsindikatoren zur Trend- und Wirksamkeitskontrolle.

  • FMEA: Strukturierte Risikobeurteilung von Prozessen/Produkten mit Maßnahmenableitung.

  • Szenarioanalyse: Best-/Moderate-/Worst-Case zur Entscheidungsunterstützung.

  • Monte-Carlo-Simulation: Bandbreiten und Wahrscheinlichkeiten für unsichere Größen.

  • Value at Risk (VaR): Kennzahl für finanzielle Risiken über einen Zeithorizont.

  • Maßnahmenplan/Roadmap: Priorisierte Umsetzung mit Monitoring und Eskalation.

Rechtliche Anforderungen

  • § 289 HGB: Lagebericht mit Darstellung von Geschäftsverlauf, Lage sowie wesentlichen Chancen und Risiken.

  • § 289b HGB: Nichtfinanzielle Erklärung für bestimmte große, kapitalmarktorientierte Unternehmen (Schwellen u. a. > 500 Beschäftigte).

  • § 264 HGB i. V. m. § 267 HGB: Kleine Kapitalgesellschaften sind vom Lagebericht befreit (Größenklassen beachten).

  • § 91 Abs. 2 AktG: Vorstand der AG richtet ein System zur Früherkennung bestandsgefährdender Entwicklungen ein.

  • § 25a KWG + MaRisk (BaFin): Banken benötigen eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation inkl. wirksamem Risikomanagement; Konkretisierung durch MaRisk 06/2024.

  • § 26 VAG: Versicherer müssen ein wirksames, integriertes Risikomanagementsystem betreiben (inkl. Berichterstattung).

  • Art. 32/35 DSGVO: Risikobasierte Sicherheit und Datenschutz-Folgenabschätzung bei hohem Risiko.

Unternehmen (HGB/AktG): Der Lagebericht großer/mittelgroßer Kapitalgesellschaften adressiert auch wesentliche Chancen und Risiken; kleine Kapitalgesellschaften sind befreit. Für AG verlangt § 91 Abs. 2 AktG ein Risikofrüherkennungssystem als Bestandteil der Organisation.

Banken (KWG/MaRisk): Institute müssen eine angemessene Geschäftsorganisation sicherstellen. Die MaRisk konkretisieren Anforderungen an Strategie, Prozesse, Reporting und Controlling im Risikomanagement.

Versicherer (VAG): Gefordert ist ein durchgängig integriertes Risikomanagementsystem mit Identifikation, Bewertung, Überwachung, Steuerung und interner Berichterstattung.

Datenschutz (DSGVO): Technische/organisatorische Maßnahmen sind risikobasiert auszuwählen; bei voraussichtlich hohem Risiko ist eine DSFA durchzuführen.

Nachhaltigkeitsangaben: Unternehmen, die die Voraussetzungen des § 289b HGB (bzw. § 315b HGB für Konzerne) erfüllen, nehmen eine nichtfinanzielle (Konzern-)Erklärung in den Lagebericht auf; künftig greifen die erweiterten Vorgaben der Richtlinie (EU) 2022/2464 (CSRD) samt ESRS.

Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) – Relevante Punkte:

Der DCGK ist ein freiwilliges „comply or explain“-Regelwerk für börsennotierte Gesellschaften in Deutschland.

  • Er konkretisiert Grundsätze guter Unternehmensführung, verlangt transparente Governance-Strukturen und adressiert die regelmäßige Evaluierung von Risikomanagementsystem (RMS) und internem Kontrollsystem (IKS) sowie eine klare Berichtslegung (Corporate-Governance-Bericht).

Unternehmen verankern Rollen und Zuständigkeiten (Vorstand, Aufsichtsrat, Prüfungsausschuss, interne Revision) und verbessern damit Risikosteuerung, Überwachung und die Qualität der Berichte.

Risikoarten im Unternehmen – mit Praxisbeispielen

  • Strategische Risiken: Markt- und Wettbewerbsveränderungen, Geschäftsmodell- und Standortentscheidungen mit Einfluss auf Zielsetzung und Strategie.

  • Operative Risiken: Prozessfehler, Qualitätsmängel, Lieferkettenstörungen (SCRM), Ressourcen- und Personalengpässe.

  • Finanzielle Risiken: Liquidität, Zinsen, Währungen und Kreditrisiken; Bewertung u. a. mit Value at Risk.

  • Compliance-Risiken: Nichteinhaltung von Gesetzen, Normen, Verträgen; Third-Party-Risiken und Sanktionen.

  • IT-Risiken: Cyberangriffe, Datenverluste, Systemausfälle bei IT-Dienstleistungen; Verfügbarkeit und Integrität.

  • Projekt-/Programmrisiken: Termine, Budget, Scope, Qualität und Akzeptanz; Einfluss auf Projektmanagement und Umsetzung.

  • Reputationsrisiken: Negative Medien-/Social-Media-Effekte, unklare Kommunikation mit Stakeholdern.

  • ESG-/Nachhaltigkeitsrisiken: Umwelt-/Klimarisiken, soziale und Governance-Themen mit Einfluss auf Chancen und Risiken.

Strategische Risiken: Veränderungen in Markt, Wettbewerb und Technologie beeinflussen Zielsetzung und Strategie; gesteuert über Szenarioanalyse, Frühindikatoren und eine klare Risikostrategie.

Operative Risiken: Prozessfehler, Qualität, Lieferketten und Ressourcen wirken direkt auf Termine, Kosten und Qualität; Gegensteuerung durch Standardisierung, KRIs, SCRM und Notfall-/Wiederanlaufpläne.

Finanzielle Risiken: Liquiditäts-, Zins-, Währungs- und Kreditrisiken werden mit Limits, Stresstests, Risikobewertung (z. B. VaR) und ggf. Hedging adressiert.

Compliance-Risiken: Nichteinhaltung von Vorgaben verursacht Sanktionen und Reputationsschäden; Maßnahmen: Richtlinien, Schulungen, Third-Party-Due-Diligence, Hinweisgebersystem, Kontrollen.

IT-Risiken: Cyberangriffe, Datenverlust und Ausfälle bei IT-Dienstleistungen; Steuerung im ISMS (z. B. nach ISO/IEC 27001/27005) mit BIA, Incident Response, Härtung und Tests.

Projekt-/Programmrisiken: Termin-, Budget- und Scope-Abweichungen gefährden Nutzen und Akzeptanz; Governance, Meilenstein-Reviews und aktive Risikokommunikation stabilisieren die Umsetzung.

Reputations- & Kommunikationsrisiken: Negative Berichterstattung oder unklare Kommunikation; Prävention durch klare Freigaben, Stakeholder-Management und geübte Krisenkommunikation.

ESG-/Nachhaltigkeitsrisiken: Klima, Umwelt, Sozial- und Governance-Themen beeinflussen Chancen und Risiken; Lieferantenbewertungen, Audits und transparente Berichte fördern Risikominimierung.

Praxisbeispiel – Supply Chain:

Ausfall eines Single-Source-Lieferanten führt zu Verzögerungen und Qualitätsrisiken. Maßnahmen: Dual Sourcing, Sicherheitsbestände, Alternativrouten, vertragliche Informations-/Pönaleklauseln, KRIs (Termintreue, Ausfallquote); Dokumentation im Risikoregister und regelmäßige Reviews.

Praxisbeispiel – IT:

Ransomware beeinträchtigt zentrale Anwendungen. Maßnahmen: Backup-/Recovery-Tests, MFA, Netzwerksegmentierung, Härtung von Endpunkten, Incident-Response-Playbooks, kontinuierliches Monitoring; Priorisierung nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen.

Praxisbeispiel – Compliance:

Ein Vertriebspartner bietet unzulässige Vorteile an. Maßnahmen: Antikorruptionsrichtlinie, Schulungen, Vier-Augen-Prinzip, Third-Party-Due-Diligence, Hinweisgebersystem, stichprobenbasierte Kontrollen sowie klare Eskalationswege und Berichte an Management/Aufsichtsrat.

Organisation, Rollen & Risikokultur

  • Governance: Three Lines Model mit klaren Verantwortlichkeiten für Steuerung, Überwachung und Assurance im Risikomanagementsystem.

  • Rollen: Risikomanager – Koordination, Analyse, Risikobeurteilung und Reporting in Organisationen.

  • Management/Aufsichtsrat: Risikoappetit und Risikostrategie festlegen, Entscheidungen treffen, Überwachung sicherstellen.

  • Interne Revision: Unabhängige Assurance zu RMS/IKS; Wirksamkeitstests und Empfehlungen zur Verbesserung.

  • Prozesse & Schnittstellen: Verzahnung von Risikosteuerung/Risikobewältigung mit IKS, Compliance (Einhaltung) und Controlling; KRIs/KPIs und standardisiertes Reporting.

  • Risikokultur: „Tone from the top“ (ethische Haltung und Verhalten der obersten Führungsebene eines Unternehmens, die das gesamte ethische Klima und die Unternehmenskultur prägt), Anreizsysteme, Fehlerkultur und Risikobewusstsein bei Stakeholdern fördern.

  • Dokumentation & Umsetzung: Risikoregister, Maßnahmenplan mit Ownership und Terminierung; Reviews und Lessons Learned.

Ein wirksames Risikomanagement braucht klare Rollen entlang des Three Lines Model:

  • Fachbereiche managen Risiken im Tagesgeschäft, das Risikomanagement koordiniert Methoden und Berichte, die Interne Revision liefert unabhängige Assurance.

  • So werden wesentliche Risiken konsistent bewertet und die Risikobewältigung zielgerichtet gesteuert.

Als integriertes System arbeiten Risikomanagement, IKS, Compliance und Controlling zusammen:

  • Einheitliche Kriterien, KRIs, schlanke Reports und adressatengerechte Risikokommunikation unterstützen Entscheidungen und die Umsetzung der Risikostrategie – mit messbarer Wirksamkeit im Risikocontrolling.

IT- & Informationssicherheitsrisiken (ISO/IEC 27001/27005)

  • ISMS-Prozess: Risikoorientiertes Managementsystem nach ISO/IEC 27001. Aufbau, Betrieb und kontinuierliche Verbesserung nach dem PDCA-Zyklus, wobei PDCA für „Plan – Do – Check – Act“ steht (deutsch: „Planen – Umsetzen – Überprüfen – Handeln“). Die Risikomethodik stützt sich auf ISO/IEC 27005.

  • Risikoidentifikation: Assets, Bedrohungen, Schwachstellen und Ereignisse systematisch erfassen und im Risikoregister dokumentieren.

  • Risikobeurteilung: Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen gemäß ISO/IEC 27005 bewerten; Kriterien/Skalen und Akzeptanzschwellen festlegen und konsistent anwenden.

  • Risikosteuerung/Risikobewältigung: Maßnahmen nach ISO/IEC 27005 auswählen (vermeiden, vermindern, transferieren, akzeptieren), Zielwerte und Owner definieren und im Risikobehandlungsplan (RTP) umsetzen.

  • Vorfallmanagement & Resilienz: Detection & Response, Backup/Recovery, Wiederanlaufzeiten testen; Lessons Learned übernehmen.

  • Überwachung & Reporting: KRIs/KPIs (Key Risk Indicators/Key Performance Indicators – Risiko-Frühwarn- bzw. Leistungskennzahlen), Audits/Reviews und adressatengerechtes Management-Reporting etablieren.

Ein ISMS verankert Risikoidentifikation, Risikoanalyse und Risikobewertung als wiederholbaren Prozess, der IT-Dienstleistungen und Daten nach Kritikalität priorisiert.

  • ISO/IEC 27005 liefert das methodische Rückgrat: Vorgehen, Kriterien, Akzeptanz-/Toleranzgrenzen und der Risikobehandlungsplan (RTP), der nahtlos in das Risikomanagementsystem einfließt.

Wirksamkeit sichern Risikocontrolling und Risikokommunikation: definierte KRIs/KPIs, regelmäßige Audits/Reviews und geübte Incident-Response-Abläufe (inkl. Business Impact Analysis) stützen belastbare Entscheidungen und eine robuste Umsetzung – schlank, messbar und ohne Redundanzen.

Wirtschaftlichkeit & Nutzen (Kosten vs. Wirkung)

  • Ziele: Risiken minimieren, Erfolg sichern, Stabilität in der Unternehmensplanung.

  • Kosten-Nutzen: Maßnahmen nach Impact, Eintrittswahrscheinlichkeit und Kosten priorisieren (Effizienz vor Umfang).

  • Kennzahlen: Loss Events, erwartete Risikokosten, KRI-Trends, Cost of Controls, Value at Risk.

  • Portfolio-Sicht: Maßnahmenbündel vergleichen; marginalen Risikoabbau gegen Zusatzkosten abwägen.

  • Reifegrad: Roadmap mit Quick Wins und strukturellen Verbesserungen; Reifegradmodelle zur Steuerung.

  • Transparenz/Reporting: Business Cases, Risikoappetit und Schwellenwerte; standardisierte Entscheidungsvorlagen.

  • Controlling/Überwachung: Plan-Ist-Vergleich, Wirksamkeitsnachweise (Tests, Audits), Lessons Learned (Aufzeichnen und systematisches Sammeln, Bewerten und Verdichten von Erfahrungen).

  • Risikobewältigung: Vermeiden, Vermindern, Transfer, Akzeptieren – mit Zielwerten, Verantwortlichen und Terminen.

Wirtschaftliches Risikomanagement richtet Ressourcen dort aus, wo Kosten-Nutzen-Effekte am höchsten sind:

  • Erwartete Risikokosten (Eintrittswahrscheinlichkeit × Auswirkungen) werden den Kosten der Maßnahmen gegenübergestellt.

  • Die Priorisierung folgt definierten Schwellen und dem Risikoappetit.

  • So entstehen belastbare Business Cases für Risikosteuerung und Risikobewältigung – schlank, nachvollziehbar, wirksam. Business Cases sind systematische Analysen, welche die wirtschaftliche Rechtfertigung und Machbarkeit von geplanten Investitionen, Projekten oder Initiativen darstellen.

  • Diese Business Cases liefern damit eine fundierte Entscheidungsgrundlage für das Management, indem sie Projekte und/oder Investitionen begründen, indem sie die potenziellen Vorteile, Kosten, Risiken und Zeitpläne detailliert darstellen und Bewertung unterstützen, ob eine Initiative wünschenswert, durchführbar und lohnend ist.

Eine Portfolio-Sicht verhindert Insellösungen:

  • Maßnahmen werden als Paket bewertet, Abhängigkeiten und Einfluss auf Prozesse, Qualität und Termine berücksichtigt.

  • KRIs und Risikocontrolling belegen die Wirksamkeit, reduzieren Redundanzen und steuern die Umsetzung über Roadmaps mit Quick Wins und strukturellen Verbesserungen als fester Bestandteil des Risikomanagementsystems.

Checkliste Risikomanagement

  • Start & Zielsetzung: Geltungsbereich, Ziele, Risikoappetit und Schwellenwerte definieren.

  • Organisation: Rollen (Risikomanager, Owner) festlegen, Verantwortlichkeiten/Stellvertretungen dokumentieren.

  • Risikoidentifikation: Quellen, Ereignisse, Daten und Stakeholder erfassen; Risiken den Risikoarten zuordnen.

  • Risikoanalyse & Risikobeurteilung: Kriterien/Skalen festlegen, Eintrittswahrscheinlichkeit × Auswirkungen bestimmen, Abhängigkeiten prüfen.

  • Risikobewertung: Priorisierung mit Risikomatrix; wesentliche Risiken markieren und Zielwerte vergeben.

  • Risikosteuerung & Risikobewältigung: Maßnahmen wählen (vermeiden, vermindern, transferieren, akzeptieren), Termine/Budget/Owner festhalten.

  • Überwachung & Risikocontrolling: KRIs/KPIs definieren, Reviews/Tests planen, Wirksamkeit nachweisen, Lessons Learned sichern.

  • Risikokommunikation & Reporting: Adressaten, Taktung, Templates und Eskalationswege festlegen; Management-Entscheidungen vorbereiten.

Die Checkliste führt strukturiert durch den Prozess von Risikoidentifikation, Risikoanalyse und Risikobeurteilung über Risikobewertung bis zu Risikosteuerung/Risikobewältigung.

  • Klare Owner, messbare Zielwerte und regelmäßiges Risikocontrolling mit KRIs/KPIs schaffen Transparenz.

  • Schlankes Reporting stärkt die Risikokommunikation.

So bleibt das Risikomanagementsystem wirksam, nachvollziehbar und frei von Redundanzen.

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Fragen und Antworten

Risikomanagement ist der systematische Prozess zur Identifikation, Analyse/Risikobeurteilung, Risikobewertung und Risikosteuerung/Risikobewältigung samt Risikokommunikation und Risikocontrolling im Risikomanagementsystem.

Risikomanagement steuert Chancen und Risiken ganzheitlich; das IKS (Internes Kontrollsystem) sind kontrollbasierte Maßnahmen in Prozessen; Compliance sichert die Einhaltung externer/interner Vorgaben.

1) Risikoidentifikation, 2) Risikoanalyse, 3) Risikobeurteilung/-bewertung (Priorisierung), 4) Risikosteuerung/-bewältigung (Maßnahmen), 5) Überwachung/Risikocontrolling, 6) Risikokommunikation.

Eine verbreitete 5-Phasen-Darstellung umfasst: Identifikation von Risiken, Analyse/Bewertung (inkl. Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen), Behandlung durch Maßnahmen, Überwachung mittels Kennzahlen/Reviews sowie Kommunikation an die relevanten Adressaten.

Häufig genutzt ist eine 4-Phasen-Struktur: Identifikation, Bewertung (qualitativ/quantitativ), Behandlung der Risiken und Monitoring/Reporting zur laufenden Steuerung und Transparenz.

Eine kompakte 3-Schritte-Variante lautet: Risikoidentifikation → Risikoanalyse/Risikobewertung → Risikobehandlung; Monitoring und Kommunikation begleiten den Prozess kontinuierlich.

In der Praxis lassen sich die Leitgedanken auf fünf Kerne bündeln: integriert & strukturiert, kontextbezogen & maßgeschneidert, einbeziehend & kulturell verankert, informations- & dynamikorientiert, kontinuierlich verbessert (kompakt aus gängigen Risikomanagement-Prinzipien abgeleitet).

Analyse, Abwendung/Abwenden (präventiv), Auswahl der Strategien (vermeiden, vermindern, transferieren, akzeptieren) und Ausführung der Maßnahmen mit Owner, Termin und Monitoring.

Für KMU gibt es keine generelle Pflicht zu einem formellen RMS; Berichts- und Organisationspflichten hängen von Rechtsform und Größenklassen ab, Datenschutzanforderungen gelten unabhängig von der Größe.

Risikomatrix, Scoring, FMEA (Failure Mode and Effects Analysis; dt.: Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse), Szenarioanalyse, Monte-Carlo-Simulation; bei finanziellen Risiken zusätzlich Value at Risk – Auswahl je Datenlage, Komplexität und Bereich.

Scoring: Ein mehrdimensionales Scoring-Modell ist ein strukturiertes, kriterienbasiertes Bewertungsverfahren: Es erfasst mehrere Risikoaspekte parallel, gewichtet sie und erzeugt so ein differenziertes, priorisierbares Bild der Risikolandschaft eines Unternehmens.

Monte-Carlo-Simulation: Verfahren mit vielen Zufallsdurchläufen, um die Bandbreite möglicher Ergebnisse und deren Wahrscheinlichkeiten zu schätzen – hilfreich für Risikobewertung und Sensitivitätsanalysen.

Risiken/Chancen fließen in Budget, Investitionen und Strategie ein; Schwellen und Risikoappetit steuern Entscheidungen, KRIs sichern die Plan-Ist-Steuerung.

Regeln, Rollen (Three Lines Model), Prozess/Methoden, Risikoregister, Kriterien, Reporting/Eskalation, Überwachung und kontinuierliche Verbesserung – integriert in Management und Prozesse.

ISO 31000 ist nicht zertifizierbar (Leitlinien). ISO/IEC 27001 ist zertifizierbar (ISMS) und unterstützt die risikobasierte Steuerung von IT-Risiken.

Quellen

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