Fahrtenbuch ⇒ Vorlage, Pflichtangaben & Regeln

Ein Fahrtenbuch hält alle dienstlichen oder geschäftlichen Fahrten mit dem privaten Kfz fest und dient als Nachweis gegenüber dem Finanzamt, um steuerliche Vorteile für die gefahrenen Kilometer zu sichern. Eine Fahrtenbuch Vorlage erleichtert dabei die Führung und sorgt für vollständige, korrekte und übersichtliche Eintragungen.

Simone A. Mitgründerin der FreeFinance Buchhaltungssoftware, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Fahrtenbuch Vorlage

Zweck: Vorlage zur präzisen Dokumentation dienstlicher Fahrten für Selbstständige, Unternehmer und Arbeitnehmer.

Format: Word-Dokument zum kostenlosen Download, optimal zum Ausdrucken.

Aufbau: Die Vorlage bietet ausreichend Platz für eine vollständige Dokumentation: Datum, Fahrzeug, Fahrstrecke, Reisezweck und Kilometerstand.

Hinweis: Nur mit präzisen Angaben erkennt das Finanzamt die Fahrten als geschäftlich an.

Download: Die Vorlage steht direkt zum Herunterladen zur Verfügung. Sie müssen diese nur noch mit den Fahrdaten ausfüllen.

Achten Sie beim Ausfüllen des Fahrtenbuchs auf korrekte und vollständige Angaben, damit Ihre Fahrten steuerlich anerkannt werden und für das Finanzamt jederzeit nachvollziehbare Nachweise vorliegen.

Vorlage zum Download

Fahrtenbuch – auf einen Blick

Die 5 wichtigsten Fragen und Antworten zum Fahrtenbuch

Was ist ein Fahrtenbuch?

Ein Fahrtenbuch dokumentiert lückenlos alle beruflichen Fahrten mit einem Fahrzeug und dient als steuerlicher Nachweis gegenüber dem Finanzamt.

Welche Informationen muss ein Fahrtenbuch enthalten?

Ein Fahrtenbuch muss Datum, Kilometerstand, Fahrstrecke, Reiseziel und den Zweck jeder beruflichen Fahrt enthalten, damit die Nutzung nachvollziehbar ist.

Warum ist es sinnvoll, ein Fahrtenbuch zu führen?

Ein korrekt geführtes Fahrtenbuch ermöglicht die steuerliche Anerkennung beruflicher Fahrten und kann die Steuerlast deutlich reduzieren.

Was ist der Unterschied zwischen dem Fahrtenbuch und der Ein-Prozent-Regelung?

Das Fahrtenbuch erfasst die tatsächliche private und berufliche Nutzung des Fahrzeugs, während die Ein-Prozent-Regelung pauschal vom Bruttolistenpreis ausgeht.

Ist ein handschriftliches oder elektronisches Fahrtenbuch sinnvoller?

Handschriftliche Fahrtenbücher sind flexibel, elektronische Fahrtenbücher sparen Zeit und reduzieren Fehler – beide sind steuerlich anerkannt, wenn sie manipulationssicher geführt werden.

Das Fahrtenbuch ist eine genaue Dokumentation von dienstlich oder geschäftlich durchgeführten Fahrten mit dem privaten Kfz.

Fahrtenbuch: Definition und Grundlagen

Ein Fahrtenbuch ist ein steuerliches Dokumentationsinstrument zur Erfassung der tatsächlichen Nutzung eines Fahrzeugs. Es dient insbesondere dazu, den privaten und betrieblichen Nutzungsanteil vom Firmenwagen nachvollziehbar darzustellen, und bildet die Grundlage für die korrekte steuerliche Behandlung gegenüber dem Finanzamt.

Rechtsgrundlage ist primär § 6 Abs. 1 Nr. 4 EStG. Danach kann anstelle der pauschalen Ein-Prozent-Regelung der private Nutzungsanteil eines betrieblichen Fahrzeugs auf Basis der tatsächlichen Nutzung ermittelt werden.

Regelungen für ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch

Nur ein ordnungsgemäß geführtes Fahrtenbuch wird vom Finanzamt anerkannt. Unübersichtlichkeit oder Lücken gehen zulasten des Steuerpflichtigen.

Es gilt, auf folgende Standards zu achten:

  • Das Fahrtenbuch ist gebunden oder in anderer geschlossener Form (unveränderbar bei digitalen Fahrtenbüchern) zu führen, um Manipulationen zu verhindern.

  • Jede Fahrt ist unmittelbar nach Durchführung oder spätestens am selben Tag zu dokumentieren, rückwirkende Aufzeichnungen am Monatsende sind nicht zulässig.

  • Alle Fahrten sind in chronologischer Abfolge zu erfassen, um eine lückenlose Erfassung sämtlicher Kilometer und Fahrten sicherzustellen.

  • Keine Fahrten dürfen ausgelassen werden; auch wiederkehrende Strecken sind täglich einzutragen.

  • Allgemein gebräuchliche Abkürzungen gelten in der Regel als zulässig, sind aber zu erklären, z.B. wenn Geschäftspartner abgekürzt eingetragen werden.

Wichtige Pflichtangaben

Ein Fahrtenbuch muss mindestens folgende Informationen enthalten:

  • Datum der Fahrt

  • Uhrzeit (Beginn und Ende der Fahrt)

  • Kilometerstand (vor der Abfahrt und nach der Ankunft)

  • Route (Reiseziel inkl. genauer Adresse und ggf. Umwegen aufgrund von Verkehrshindernissen)

  • Reisezweck (inkl. Name des Orts oder Angaben zu den Geschäftspartnern)

Hinweis: Private Fahrten betreffen die persönliche Verwendung des Fahrzeugs und benötigen daher weniger Angaben. Der genaue Zweck der privaten Fahrt muss nicht angegeben werden, um die Privatsphäre zu schützen.

Häufige Fehler beim Fahrtenbuch

Achtung: Bereits kleine formale Mängel können dazu führen, dass das Finanzamt das gesamte Fahrtenbuch nicht anerkennt und rückwirkend die Ein‑Prozent‑Regelung anwendet.

Typische Fehler sind:

  • Unvollständige Angaben (fehlender Reisezweck, keine genaue Zieladresse)

  • Nachträgliche oder gebündelte Eintragungen (z. B. erst am Monatsende)

  • Lücken im Kilometerstand oder nicht erklärte Abweichungen

  • Nicht chronologische Reihenfolge der Fahrten

  • Manipulierbare elektronische Fahrtenbücher ohne Änderungsprotokoll

  • Lose Zettel oder Excel-Listen ohne Unveränderbarkeit

  • Nicht dokumentierte Privatfahrten, obwohl das Fahrzeug gemischt genutzt wird

Warum ist es sinnvoll, ein Fahrtenbuch zu führen?

Die Fahrtenbuchmethode ist sinnvoll, da sie geschäftliche Fahrten klar dokumentiert und so für Transparenz sorgt. Wenn das private Fahrzeug auch beruflich eingesetzt wird, verringert sich die Steuerlast.

Die wesentlichen Vorteile im Überblick:

  • Eindeutige Nachweise gegenüber dem Finanzamt

  • Anerkennung der betrieblichen Nutzung des privaten Pkws

  • Spürbare Steuerersparnisse durch exakte Abrechnung der Kilometer

Hinweis: Fahrtenbücher müssen für steuerliche Zwecke mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden. Nur so kann das Finanzamt die Nachweise bei einer Prüfung nachvollziehen und die angegebenen betrieblichen Fahrten anerkennen.

Fahrtenbuch führen oder Ein-Prozent-Regelung?

Wer ein Auto beruflich nutzt, muss sich zwischen zwei Methoden entscheiden: Fahrtenbuch oder Ein-Prozent-Regelung. Beide Varianten beeinflussen die Steuerlast unterschiedlich, weshalb die richtige Wahl bares Geld spart.

Ein-Prozent-Regelung

Die Ein-Prozent-Regelung orientiert sich am ursprünglichen Listenpreis des Fahrzeugs. Dabei wird monatlich ein Prozent dieses Werts als geldwerter Vorteil für private Fahrten angesetzt. Diese Methode gilt auf der einen Seite als unkompliziert, weil kein tägliches Fahrtenbuch nötig ist und die Berechnung schnell erfolgt.

Allerdings hat die Ein-Prozent-Regelung auf der anderen Seite auch einen klaren Nachteil: Die tatsächliche geschäftliche Nutzung kann nicht berücksichtigt werden, wodurch oft höhere steuerliche Belastungen entstehen.

Fahrtenbuch

Alternativ kann die tatsächliche Nutzung über ein Fahrtenbuch nachgewiesen werden, welches in vielen Fällen günstiger ist. Schließlich werden sämtliche Fahrten sowie die damit verbundenen Kosten dokumentiert, die für das Auto im Laufe des Jahres anfallen, einschließlich Sprit, Versicherungen, Kfz-Steuer, Instandsetzungen und Reparaturen, Wartung, Parkgebühren oder Leasingraten. Private Ausgaben wie Bußgelder oder privat veranlasste Mautgebühren bleiben unberücksichtigt.

Handschriftliches oder elektronisches Fahrtenbuch?

Wer berufliche Fahrten dokumentiert, kann zwischen handschriftlichen oder elektronischen Fahrtenbüchern entscheiden. Während das handschriftliche Fahrtenbuch besonders flexibel ist, spart das elektronische Fahrtenbuch Zeit und minimiert Fehler bei der Dokumentation.

Klassisches Fahrtenbuch auf Papier

Das handschriftliche Fahrtenbuch wird in gebundener Form geführt und enthält meist vorgedruckte Tabellen für die täglichen Einträge. Jede Fahrt ist zeitnah und vollständig zu dokumentieren. Ergänzende Belege wie Werkstatt- oder Tankrechnungen können zur Plausibilitätsprüfung aufbewahrt werden, ersetzen jedoch kein ordnungsgemäß geführtes Fahrtenbuch.

Elektronisches Fahrtenbuch

Elektronische Fahrtenbücher erfassen Fahrten automatisiert. Die Zuordnung als private oder berufliche Fahrt muss zeitnah erfolgen. Für die steuerliche Anerkennung ist entscheidend, dass die Aufzeichnungen technisch unveränderbar sind und Änderungen nachvollziehbar dokumentiert werden.

Fahrtenbuchauflage nach Verkehrsverstoß: Wann gilt die Pflicht?

Bei erheblichen Verkehrsverstößen kann die zuständige Behörde anordnen, dass für ein Fahrzeug ein Fahrtenbuch geführt werden muss. Die rechtliche Grundlage hierfür bildet § 31a StVZO. Voraussetzung ist in der Regel, dass der verantwortliche Fahrer nach einem Verkehrsverstoß nicht ermittelt werden konnte, obwohl die Behörde alle zumutbaren Maßnahmen ergriffen hat.

Praxisbeispiel: Ein Fahrzeug wird mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit gemessen. Da der Fahrer auf dem Beweisfoto nicht eindeutig identifizierbar ist und der Halter keine Angaben macht, ordnet die Behörde eine Fahrtenbuchauflage an. Dadurch soll sichergestellt werden, dass bei zukünftigen Verkehrsverstößen der verantwortliche Fahrer eindeutig festgestellt werden kann.

Fragen und Antworten

Ein Fahrtenbuch ist in Deutschland für Selbstständige nicht generell verpflichtend. Es wird jedoch dann notwendig oder sinnvoll, wenn die tatsächliche Nutzung eines Fahrzeugs gegenüber dem Finanzamt nachgewiesen werden soll. Ohne Fahrtenbuch berechnet das Finanzamt die private Nutzung eines Fahrzeugs pauschal über die Ein-Prozent-Regelung. In bestimmten Fällen, beispielsweise nach Verkehrsverstößen, kann die Behörde die Führung eines Fahrtenbuchs anordnen.

Das Fahrtenbuch muss Datum, Abfahrtsort und Zielort, Zweck der Fahrt, gefahrene Kilometer sowie den Kilometerstand zu Beginn und Ende jeder Fahrt enthalten. Private Fahrten werden meist nur mit Kilometerangabe dokumentiert, betriebliche Fahrten detailliert. Elektronische oder handschriftliche Fahrtenbücher sind zulässig, wenn nachträgliche Änderungen ausgeschlossen und alle Anforderungen erfüllt sind.

Die Ein-Prozent-Regelung eignet sich für pauschale Abrechnung, wenn die private Nutzung des Dienstwagens berücksichtigt werden soll. Ein Fahrtenbuch lohnt sich bei hohem beruflichen Anteil, geringem Privatanteil oder teuren Fahrzeugen, da die tatsächlichen Kosten steuerlich günstiger sein können. Ein Steuerberater kann anhand der Fahrzeugkosten und Nutzungssituation berechnen, welche Methode steuerlich vorteilhafter ist.

Das Finanzamt akzeptiert handschriftliche und elektronische Fahrtenbücher, wenn sie lückenlos, nachvollziehbar und manipulationssicher geführt werden. Elektronische Systeme müssen nachträgliche Änderungen ausschließen und eine Herstellerbestätigung vorweisen. Ohne diese Voraussetzungen kann das Finanzamt das Fahrtenbuch ablehnen.

Ja, bei gemischter Nutzung des Dienstfahrzeugs müssen alle Fahrten im Fahrtenbuch dokumentiert werden. Für private Fahrten reicht die Angabe der gefahrenen Kilometer. Fehlt ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch, setzt das Finanzamt automatisch die Ein‑Prozent-Regelung an, was in vielen Fällen zu höheren Steuern führt.

Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz gelten in der Regel als Privatfahrten, sollten aber im Fahrtenbuch als „Wohnung – Arbeitsplatz“ kurz vermerkt werden. Dies hilft Unternehmen, die Gesamtkilometer korrekt zu erfassen und die private Nutzung abzuschätzen.

Der Anlass oder Reisezweck einer Fahrt zeigt, ob sie geschäftlich oder privat ist. Nur mit diesem Fahrtennachweis erkennt das Finanzamt die Fahrt als betrieblich an und Unternehmen können Geld und Betriebskosten korrekt geltend machen.

Quellen