Franchise ⇒ einfach erklärt

Franchise ist ein Geschäftsmodell, bei dem selbstständige Unternehmer eine etablierte Marke und ein erprobtes Konzept nutzen, um ihr eigenes Unternehmen zu führen. Dabei profitieren Franchisenehmende von der Unterstützung und dem Know-how der Franchisegebenden, während sie gleichzeitig unternehmerische Verantwortung übernehmen.

Franchise – auf einen Blick

Die 7 wichtigsten Fakten zu Franchise

Definition

Franchise ist ein Geschäftsmodell, bei dem ein selbstständiger Unternehmer (Franchisenehmender) das Konzept, die Marke und das Know-how eines Franchisegebenden gegen Gebühr nutzt.

Funktion

Franchisegebende stellen ein erprobtes Konzept, Schulungen und Unterstützung bereit. Der Franchisenehmende führt das Geschäft selbstständig nach Systemvorgaben.

Merkmale

Klare Rollenverteilung, vertragliche Bindung, Nutzung einer Marke, standardisierte Abläufe und gegenseitige Verpflichtungen.

Unterschied

Franchisenehmende sind rechtlich selbstständig und keine direkte Unternehmensfiliale, sondern partnerschaftliches Modell.

Vorteile

  • Geringeres Risiko
  • Bekannte Marke
  • Unterstützung
  • Schulungen
  • Einkaufsvorteile
  • Netzwerk

Nachteile

  • Eingeschränkte unternehmerische Freiheit
  • Laufende Gebühren
  • Investitionspflichten
  • Vorgaben zur Geschäftsgestaltung

Rechtliche Grundlagen

In Deutschland existiert kein eigenes Franchise-Gesetz, weshalb Franchise-Systeme ausschließlich auf zivilrechtlichen Verträgen beruhen. Der Franchisevertrag nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, da er die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien im Detail regelt

Franchise

Franchise ist eine partnerschaftliche Vertriebsform, bei der ein Unternehmen (der Franchisegebende) einem selbstständigen Partner (Franchisenehmender) das Recht einräumt, ein erprobtes Geschäftskonzept samt Marke, Produkten und Dienstleistungen gegen Gebühr zu nutzen.

Was ist Franchising?

  • Franchising ist ein Geschäftsmodell.

  • Ein Unternehmer (Franchisenehmender) nutzt das erprobte Konzept eines bestehenden Unternehmens (Franchisegebender).

  • Der Franchise-Nehmer zahlt dafür eine Gebühr.

  • Er übernimmt Marke, Know-how und oft auch Marketing- und Betriebsstrukturen.

  • Das Geschäft wird rechtlich selbstständig, aber nach den Vorgaben des Franchise-Systems geführt.

Franchising ist weit mehr als nur die Nutzung eines bekannten Markennamens. Es ist ein strukturiertes Geschäftsmodell, das Unternehmern ermöglicht, unter dem Dach eines bestehenden Franchise-Systems ein eigenes Unternehmen zu führen – mit klar definierten Rollen, Abläufen und gegenseitigen Verpflichtungen.

Unter Franchisegebender versteht man ein Unternehmen oder eine Person, die ein erprobtes Geschäftskonzept entwickelt hat und dieses im Rahmen eines Franchisevertrags an Franchisenehmende zur Nutzung weitergibt.

Franchisenehmende sind Personen oder Unternehmen, die das Geschäftsmodell der Franchisegebenden übernehmen und gegen Entgelt selbstständig umsetzen – dabei jedoch an die Vorgaben des Franchisevertrags gebunden sind.

Der Franchisegebende stellt nicht nur seine Marke zur Verfügung, sondern ein ganzes Betriebskonzept: Dazu gehören unter anderem Schulungen, Marketingmaterialien, Systemhandbücher, digitale Tools oder gebündelte Einkaufskonditionen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Franchisenehmende, das System nach vorgegebenen Standards umzusetzen und laufende Franchise-Gebühren zu entrichten.

  • Franchising hat sich vor allem deshalb etabliert, weil es beiden Seiten Vorteile bietet: Der Franchisegebende kann mit geringem Kapitalaufwand wachsen, während der Franchisenehmende von der Bekanntheit und Erfahrung des Systems profitiert.

Ein Beispiel: Wer ein eigenes Burgerrestaurant gründet, muss Konzept, Rezepte, Marke, Lieferketten und Marketing selbst aufbauen – mit entsprechendem Risiko. Ein McDonald’s-Franchise dagegen bietet ein vollständiges System, das bereits erfolgreich am Markt funktioniert. Die unternehmerische Verantwortung bleibt trotzdem beim Franchisenehmenden.

  • Franchising unterscheidet sich von einer klassischen Filiale oder einer einfachen Lizenzvergabe durch die enge Partnerschaft auf Augenhöhe – verbunden mit klaren Rechten, Pflichten und Systemvorgaben.

Wie funktioniert Franchising?

  • Franchising funktioniert als Partnerschaft zwischen Franchisegebenden und Franchisenehmenden.

  • Der Franchisegebende stellt Marke, Konzept und Unterstützung zur Verfügung.

  • Der Franchisenehmende eröffnet und betreibt das Geschäft vor Ort – rechtlich selbstständig, aber nach Systemvorgaben.

  • Ein Franchise-Vertrag regelt klar, welche Rechte und Pflichten beide Seiten haben.

Im Kern basiert Franchising auf einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen zwei Partnern: dem Franchisegebenden, der ein erprobtes Geschäftskonzept entwickelt hat, und dem Franchisenehmenden, der dieses Konzept an einem eigenen Standort umsetzt.

  • Der Franchisegebende stellt die Marke, das Betriebswissen, die Ablaufstrukturen, Schulungen und oft auch Marketingmaterial sowie digitale Tools bereit. Ziel ist es, dass das Unternehmen einheitlich auftritt – egal, wer es führt.

Der Franchisenehmende eröffnet und betreibt das Geschäft vor Ort: Er stellt Personal ein, betreut Kunden, übernimmt die operative Leitung und hält sich dabei an die Vorgaben des Systems.

  • Dafür erhält er nicht nur ein fertiges Konzept, sondern auch laufende Betreuung, Einkaufsvorteile und eine bereits etablierte Marke.

Beide Seiten schließen einen Franchise-Vertrag, der genau regelt, wer was leisten muss: darunter fallen Nutzungsrechte an der Marke, Gebietsschutz, laufende Franchise-Gebühren, Qualitätsstandards, Berichtspflichten und manchmal auch Investitionsvorgaben.

Franchising funktioniert besonders gut in Branchen mit standardisierten Abläufen und hohem Wiedererkennungswert – etwa in der Gastronomie, im Fitnessbereich, im Handel oder bei Dienstleistungen. Hier kann der Franchisegebende expandieren, ohne selbst Kapital in neue Standorte investieren zu müssen, während der Franchisenehmende von einem erprobten System profitiert.

  • Franchising ist damit eine Partnerschaft mit klaren Rollen – und eine Win-Win-Situation, wenn beide Seiten ihre Verantwortung ernst nehmen.

Franchising: Vorteile und Nachteile

  • Franchising ermöglicht den Start in die Selbstständigkeit mit einem erprobten Konzept.

  • Franchisenehmende profitieren von Markenbekanntheit, Marketingpaketen und Schulungen.

  • Im Gegenzug akzeptieren sie Systemvorgaben und laufende Gebühren.

  • Franchising senkt das Risiko, begrenzt aber die unternehmerische Freiheit.

Franchising verspricht vielen Gründern einen leichteren Weg in die Selbstständigkeit – mit einer bekannten Marke, einem funktionierenden System und Unterstützung durch den Franchisegebenden. Doch nicht jedes System passt zu jeder Persönlichkeit, und die Entscheidung bringt klare Vor- und Nachteile mit sich.

Vorteile für Franchisenehmende:

Der größte Vorteil liegt im reduzierten Risiko: Statt ein eigenes Konzept von Grund auf zu entwickeln, steigen Franchisenehmende in ein erprobtes reduzierten Risiko Geschäftsmodell ein. Sie profitieren von der Markenbekanntheit, der Erfahrung des Systems und bestehenden Strukturen.

Oft erhalten sie ein vollständiges Startpaket: Schulungen, Marketingvorlagen, einheitliche Prozesse, Softwarelösungen, Einkaufsvorteile und laufende Beratung.

  • Auch der Aufbau eines Netzwerks fällt leichter – etwa über andere Franchise-Partner oder Events des Franchisegebenden.

Nachteile für Franchisenehmende:

Dafür müssen sie einen Teil ihrer unternehmerischen Freiheit aufgeben. Die Systemvorgaben regeln oft sehr genau, wie Produkte präsentiert, Dienstleistungen angeboten oder Standorte eingerichtet werden dürfen. Manche Systeme schreiben sogar die Gestaltung bis zur Wandfarbe oder der Musik im Verkaufsraum vor.

  • Auch finanziell bringt das Modell Belastungen mit sich: Neben der einmaligen Einstiegsgebühr fallen meist laufende Franchise-Gebühren an, die sich an Umsatz oder Fixbeträgen orientieren.

Hinzu kommen eventuell Werbekosten oder verpflichtende Investitionen. Wer sich für ein Franchise entscheidet, muss also abwägen: Bin ich bereit, mich in ein System einzufügen – auch wenn ich rechtlich selbstständig bin?

Vorteile für Franchisegebende:

Auch auf der Seite der Franchisegebende bringt das Modell klare Chancen – aber auch Herausforderungen. 

  • Für Franchisegebende ist Franchising ein effizienter Weg, zu wachsen, ohne selbst Filialen betreiben zu müssen. 

Sie können neue Märkte erschließen, ohne eigenes Kapital zu investieren, und erhalten durch die Gebühren eine stetige Einnahmequelle. Gleichzeitig stärkt jede neue Einheit die Markenbekanntheit und das gesamte Netzwerk.

Nachteile für Franchisegebende:

Allerdings bedeutet Franchising auch Kontrollaufwand. Damit das System einheitlich funktioniert, müssen Prozesse dokumentiert, Qualität gesichert und Partner betreut werden. Falsche Partnerwahl, mangelnde Schulung oder Unzufriedenheit im System können langfristig der Marke schaden.

Franchising in Deutschland– Zahlen & Trends

  • Der Franchise-Sektor in Deutschland auf einen Blick:

  • Rund Franchisebetriebe aktiv – ein Anstieg von im Vergleich zum Vorjahr. Dahinter stehen 148.577 Franchisepartner.

  • Gesamtumsatz der Branche liegt bei 149,2 Milliarden Euro.
  • Insgesamt sind rund 829.700 Menschen in deutschen Franchiseunternehmen beschäftigt.

  • Zu den größten Franchisebranchen zählen Dienstleistungen, Handel, Gastronomie und Handwerk.

  • Aktuelle Trends im Franchising 2025: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Mikrokonzepte – also kompakte Geschäftsmodelle mit geringem Platzbedarf und reduzierten Fixkosten.

Franchising ist längst kein Nischenthema mehr – die Zahlen zeigen, wie stark dieses Geschäftsmodell in Deutschland angekommen ist. Rund 193.920 Franchisebetriebe sind derzeit aktiv, mit etwa 148.577 Franchisepartner. Der Gesamtumsatz liegt bei 149,2 Milliarden Euro und rund 829.700 Menschen sind in der Branche beschäftigt – Tendenz steigend.

Besonders stark vertreten ist die Gastronomie, auf die ein erheblicher Teil der Systeme entfällt. Doch auch Fitness, Gesundheit, Bildung und persönliche Dienstleistungen wachsen stetig. Gleichzeitig entstehen immer mehr Franchise-Modelle im digitalen und beratungsnahen Umfeld, etwa rund um E-Commerce, Softwarelösungen oder mobile Services.

Ein klarer Trend sind sogenannte Mikrokonzepte: kompakte Geschäftsmodelle mit niedrigem Platzbedarf, geringeren Fixkosten und hoher Flexibilität – attraktiv für Gründer mit begrenztem Startkapital und stark nachgefragt in urbanen Räumen.

Daneben prägen drei weitere Entwicklungen den Franchise-Markt 2025:

  • Digitalisierung: Systeme investieren zunehmend in Online-Schulungen, automatisierte Abläufe und digitale Kundenbindung.

  • Nachhaltigkeit: Umweltfreundliche Materialien, energieeffiziente Prozesse und soziale Verantwortung gewinnen systemübergreifend an Bedeutung.

  • Multi-Unit-Franchising: Immer mehr Partner führen mehrere Standorte gleichzeitig und professionalisieren ihre Rolle als Unternehmer.

Im Vergleich zu klassischen Einzelgründungen gelten Franchise-Betriebe als beständiger und resilienter, gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Das steigende Interesse bestätigt diesen Trend: Immer mehr Gründer sehen Franchising als sicheren, professionell begleiteten Einstieg ins Unternehmertum.

Was gilt rechtlich beim Franchising in Deutschland?

  • In Deutschland gibt es kein eigenes Franchise-Gesetz – Franchising basiert auf zivilrechtlichen Verträgen, ähnlich wie bei Miet- oder Lizenzverhältnissen.

  • Die Rechte und Pflichten der Parteien werden im Franchisevertrag individuell geregelt.

  • Franchisegebende müssen Interessenten vor Vertragsabschluss umfassend und transparent informieren.

  • Typische Vertragsinhalte sind: Markenrechte, Gebührenmodelle, Gebietsschutz und Wettbewerbsverbote.

Auch wenn viele Franchise-Systeme professionell auftreten – rechtlich betrachtet ist Franchising kein Selbstläufer. In Deutschland gibt es – wie in den meisten EU-Ländern – kein eigenes Franchise-Gesetz. Das bedeutet: Franchising basiert auf allgemeinen, zivilrechtlichen Bestimmungen.

  • Zusammenarbeit zwischen Franchisegebende und Franchisenehmende wird über einen Franchisevertrag individuell geregelt – meist als Mischung aus Lizenz-, Dienstleistungs- und Vertriebsvereinbarung

Weil es keine gesetzlichen Standardvorgaben gibt, ist der Vertrag das zentrale Dokument. Dort werden alle Rechte und Pflichten beider Seiten definiert – etwa zur Nutzung der Marke, zur Gebietsaufteilung, zu Gebühren oder zur Dauer des Vertragsverhältnisses.

Ein wichtiger Punkt ist die sogenannte vorvertragliche Informationspflicht: Franchisegebende sind verpflichtet Interessenten vor Vertragsabschluss umfassend, transparent und wahrheitsgemäß zu informieren – etwa über das Geschäftsmodell, die bisherigen Erfahrungen im System und wirtschaftliche Risiken.

  • Wird diese Pflicht verletzt, können daraus rechtliche Ansprüche entstehen – etwa auf Schadenersatz oder Vertragsauflösung.

Beispiel: Ein Franchise-Vertrag kann festlegen, dass ein Standort nur in einem bestimmten Bezirk eröffnet werden darf – oder dass alle Produkte ausschließlich über zentrale Lieferanten bezogen werden müssen. Auch die Gestaltung des Geschäfts, die Werbung oder das verwendete Kassensystem können verbindlich vorgeschrieben sein.

Inhalte eines Franchisevertrags:

Typische Inhalte eines Franchisevertrags sind:

  • Markenrechte und deren erlaubte Nutzung

  • Eintrittsgebühren, laufende Franchise-Gebühren und gemeinsame Werbekosten

  • Gebietsschutz – also das exklusive Betreiben eines Gebiets

  • Qualitätsstandards und Berichtspflichten

  • Wettbewerbsverbote während und nach der Vertragslaufzeit

  • Kündigungsbedingungen und Optionen zur Verlängerung

Auch wenn viele Systeme mit standardisierten Vertragsmustern arbeiten, sollten Franchisenehmende den Vertrag unbedingt von einer fachkundigen Stelle prüfen lassen – idealerweise durch einen auf Franchising spezialisierten Anwalt. Denn gerade weil es kein gesetzliches Regelwerk gibt, können viele Klauseln einseitig zugunsten des Franchisegebenden formuliert sein.

Wer ein Franchise eingeht, schließt keinen Standardvertrag, sondern ein individuell geregeltes, langfristiges Geschäft. Eine genaue Prüfung der Inhalte ist Pflicht, um spätere Konflikte zu vermeiden und von Anfang an auf rechtlich sicherem Boden zu stehen.

Wie starte ich als Franchisenehmender?

  • Der Einstieg ins Franchising beginnt mit einer ehrlichen Selbsteinschätzung: Passt dieses Modell zu meiner Persönlichkeit und Arbeitsweise?

  • Danach folgt die gezielte Suche nach einem passenden Franchise-System.

  • Der Franchisevertrag sollte sorgfältig geprüft werden – idealerweise mit juristischer Unterstützung.

  • Auch die Finanzierung muss frühzeitig geklärt werden, inklusive Eigenkapital, Krediten oder Förderungen.

  • Ein ausführliches Gespräch mit dem Franchisegebenden über gegenseitige Erwartungen, Leistungen und Pflichten ist unerlässlich.

  • Eine strukturierte Vorbereitung ist entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Der Weg in ein Franchise beginnt nicht mit dem Vertrag – sondern mit einem selbst. Bevor man ein System auswählt, sollte ehrlich geprüft werden, ob Franchising zur eigenen Persönlichkeit passt: Ist man bereit dazu, ein erprobtes Konzept umzusetzen, klare Vorgaben einzuhalten und sich in ein bestehendes System einzugliedern – ohne auf völlige Gestaltungsfreiheit zu bestehen?

Wenn diese Fragen mit „Ja“ beantwortet sind, folgt die gezielte Suche nach einem passenden Franchise-System.

  • Wichtig ist: Bei der Wahl eines Geschäftsmodells sollten nicht ausschließlich große Namen oder beeindruckende Erfolgszahlen ausschlaggebend sein – entscheidend ist, ob das Konzept zum eigenen Standort, dem verfügbaren Kapital, der Zielgruppe und den individuellen Interessen passt.

Ein zentraler Schritt ist die Prüfung des Franchisevertrags. Er regelt alle Rechte und Pflichten – von Marken- und Gebietsnutzung über Gebühren bis zu Kündigungsklauseln.

Auch wenn Franchisegebende häufig mit standardisierten Verträgen arbeiten, sollte der Vertrag unbedingt von einem auf Franchising spezialisierten Anwalt geprüft werden. Klein gedruckte Pflichten oder einseitige Regeln können später teuer werden.

Offene Fragen klären:

Gleichzeitig sollte auch die Finanzierung sorgfältig geplant und abgesichert werden. Viele Systeme erwarten ein Eigenkapital von 20–30 % der Gesamtkosten. Der Rest kann – je nach Modell – durch Bankkredite, Beteiligungen oder Fördermittel abgedeckt werden. Ein weiterer wichtiger Schritt ist ein ausführliches Gespräch mit dem Franchisegebenden. Es sollte nicht nur zur Präsentation des Konzepts dienen, sondern auch zur ehrlichen Klärung offener Fragen, z.B.:

  • Welche Leistungen sind im laufenden Support enthalten?

  • Wie sehen typische Startphasen im System aus?

  • Wie lange dauert die durchschnittliche Amortisationszeit?

  • Gibt es Einblicke in Erfahrungsberichte anderer Partner?

Begleitend empfiehlt es sich:

  • ein Informationspaket oder Handbuch anzufordern,

  • direkt mit bestehenden Franchisenehmenden im System zu sprechen,

  • das Marktumfeld und den Standort realistisch einzuschätzen

  • und sich frühzeitig mit den Gründungsformalitäten auseinanderzusetzen – inklusive Gewerbeanmeldung, Rechtsformwahl und ggf. branchenspezifischer Genehmigungen.

Bekannte Franchise-Beispiele in Deutschland

  • In Deutschland gibt es zahlreiche erfolgreiche Franchise-Systeme in Gastronomie, Fitness, Handel und Dienstleistungen.

  • Bekannte Marken sind unter anderem McDonald’s, BackWerk, Bodystreet, Mrs.Sporty, Nordsee und TUI ReiseCenter.

  • Sie unterscheiden sich in Branche, Startbudget und Standortvoraussetzungen.

  • Die breite Auswahl zeigt: Franchising bietet in Deutschland für unterschiedlichste Lebenssituationen und Zielgruppen passende Modelle.

Franchising ist in Deutschland längst Teil des wirtschaftlichen Alltags – nicht nur durch internationale Marken wie McDonald’s, sondern auch durch erfolgreiche heimische und europäische Systeme. Die Auswahl reicht von Gastronomie und Fitness über Handel und Dienstleistungen bis hin zu Bildung und Mobilitätskonzepten.

Gastronomie:

McDonald’s ist das bekannteste Franchise weltweit – und auch in Deutschland mit über 1.400 Filialen stark vertreten. Das System bietet standardisierte Prozesse, klare Strukturen und umfassende Schulungen.

BackWerk, eine etablierte deutsche Bäckereikette, kombiniert Franchising mit hoher Qualitätsorientierung und einem breiten Snack-Angebot. Nordsee ist auf Fischspezialitäten spezialisiert und setzt auf zentrale Logistik, standardisierte Abläufe sowie ein vertrautes Filialkonzept.

Fitness und Gesundheit:

Bodystreet bietet EMS-Training mit minimalem Platzbedarf – ideal für Mikrokonzepte in Stadtlagen. Technik, Schulung und Studioeinrichtung kommen vom Franchisegebenden. Mrs.Sporty richtet sich gezielt an Frauen und verbindet Fitness mit Gesundheitscoaching und Community-Aspekten.

Injoy bedient den klassischen Fitnessmarkt und bietet umfassende Betreuung sowie Unterstützung beim Standortaufbau.

Dienstleistungen & Einzelhandel:

TUI ReiseCenter ist ein Beispiel für Franchising im Tourismusbereich – mit zentraler Buchungsplattform und Markenbekanntheit. MyPlace SelfStorage ist ein Self-Storage-Franchise-System. Es bietet flexibel mietbare Lagerräume mit digitaler Zutrittskontrolle und setzt auf effiziente Prozesse bei minimalem Personalaufwand. Franchisenehmer profitieren von einem etablierten Konzept, umfangreicher Unterstützung und modernster Technologie.

Unterschiede zwischen den Systemen:

  • Startbudget: Einstiegskosten reichen von unter 10.000 Euro bei mobilen oder digitalen Modellen bis zu mehreren Hunderttausend Euro bei stationären Gastronomie- oder Einzelhandelskonzepten.

  • Standortvoraussetzungen: Einige Systeme funktionieren rein digital oder mobil, andere benötigen Ladenflächen in frequentierten Lagen.

  • Zielgruppen: Es gibt Angebote für verschiedene Lebenssituationen – von nebenberuflichen Modellen bis zur unternehmerischen Vollzeitexpansion.

Franchise-Messen & Netzwerke in Deutschland

  • In Deutschland gibt es verschiedene Veranstaltungen und Anlaufstellen, die Franchise-Interessierte vernetzen und informieren.

  • Die wichtigste Franchise-Messe in Deutschland ist die Franchise Expo Germany, die jährlich in Frankfurt stattfindet.

  • Der Deutsche Franchiseverband unterstützt mit Qualitätsstandards, Beratung und verschiedenen Veranstaltungen.

  • Wer in die Franchise-Welt einsteigen möchte, hat hier die Chance, direkt mit Franchisegebenden ins Gespräch zu kommen und sich fundiert zu informieren.

Wer in die Franchise-Welt einsteigen möchte, findet in Deutschland zahlreiche Informations- und Austauschmöglichkeiten. Messen, Verbände und Online-Plattformen bieten Orientierung, Kontaktmöglichkeiten und praktische Einblicke.

Franchise Expo Germany:

Die wichtigste Veranstaltung ist die Franchise Expo Germany, die jährlich in Frankfurt stattfindet. Sie ist die größte Franchise-Messe Deutschlands und richtet sich an Gründer, Franchisegebende und Investorinnen.

Dort können Besucher:

  • unterschiedliche Franchise-Systeme persönlich kennenlernen,
  • sich in Vorträgen über Finanzierung, Expansion oder Vertragsrecht informieren,
  • direkt mit bestehenden Partnerinnen und Expertinnen ins Gespräch kommen.

Viele Franchisenehmende berichten, dass hier ihr Weg in die Selbstständigkeit begonnen hat.

Deutscher Franchiseverband:

Der deutsche Franchiseverband ist die wichtigste Interessenvertretung der Branche. Er bietet:

  • eine Übersicht über geprüfte und qualitätsgesicherte Franchise-Systeme (Gütesiegel),
  • juristische Orientierung bei Themen wie Verträgen oder Pflichten,
  • laufende Veranstaltungen, Weiterbildungen und Netzwerkangebote.

Für Einsteiger ist der deutsche Franchiseverband eine verlässliche Anlaufstelle, um seriöse Systeme zu identifizieren und mit fundierten Informationen in den Auswahlprozess zu starten.

Digitale Plattformen & Matching-Tools:

Online-Portale wie franchiseportal.de, franchisecheck.de oder franchisedirekt.com ergänzen das Angebot. Sie liefern Systemvergleiche, Erfahrungsberichte und bieten sogenannte Matching-Tools, mit denen Franchise-Angebote nach Budget, Branche und Standort gefiltert werden können.

Franchising als Chance – mit dem richtigen Wissen

Franchising ist eine attraktive Möglichkeit, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen – mit einem erprobten Geschäftsmodell im Rücken. Diese Form der Unternehmensgründung bietet Zugang zu einer etablierten Marke, professioneller Unterstützung und klar definierten Abläufen.

In diesem Artikel wurde deutlich, welche Chancen und Herausforderungen mit einem Franchise verbunden sind. Wer sich gut informiert, kann viele typische Fehler vermeiden und von Beginn an auf stabilen Beinen stehen.

  • Doch Erfolg stellt sich nicht automatisch ein: Eine ehrliche Selbsteinschätzung, sorgfältige Auswahl des Systems und ein solides Verständnis der rechtlichen sowie wirtschaftlichen Grundlagen sind unerlässlich.

Wer sich vorbereitet, Kontakte knüpft und die eigenen Stärken gezielt einsetzt, kann mit einem Franchise-Modell langfristig erfolgreich sein – und vom ersten Standort bis zum eigenen Team unternehmerisch mitgestalten.

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Fragen und Antworten

Ein Franchise ist ein vertriebsbasiertes Partnerschaftssystem, bei dem ein selbstständiges Unternehmen (Franchisenehmende) das Marken- und Geschäftskonzept eines Franchisegebenden gegen Gebühr nutzt, inklusive Know-how und Betreuung.

Franchise lässt sich im Deutschen mit „Nutzungsrecht“ oder „Lizenzsystem“ übersetzen – gemeint ist die vertraglich geregelte Erlaubnis, ein bestehendes Geschäftsmodell gegen Gebühr zu übernehmen.

Franchising bedeutet: Sie eröffnen Ihr eigenes Geschäft, arbeiten aber mit dem erprobten Konzept, der Marke und dem Support eines etablierten Unternehmens.

Ja. Die meisten McDonald’s Filialen werden von Franchisenehmenden geführt – sie nutzen Marke, Rezepte und Prozesse des Konzerns.

Der Vertrag legt fest, wie Sie die Marke nutzen, welche Gebühren anfallen, welche Standards gelten und wie lange die Zusammenarbeit dauert – meist mit Investitions-, Gebiets und Wettbewerbsregelungen.

Die Kosten variieren stark. In Deutschland starten viele Mikrokonzepte ab ca. 10.000 Euro, große Gastronomie- oder Handelssysteme können mehrere Hunderttausend Euro kosten.

Beliebte Franchise-Systeme in Deutschland reichen von McDonald’s (Gastronomie) über BackWerk (Bäckerei) bis hin zu Bodystreet, Mrs.Sporty, Nordsee und TUI ReiseCenter – ergänzt durch digitale Konzepte wie Storebox.

Vorteile: Erprobtes Konzept, höhere Markteintrittssicherheit, umfassende Unterstützung.

Nachteile: Eingeschränkte Freiheit, laufende Gebühren, mögliche Abhängigkeit vom System.

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