Avalkredit ⇒ Bürgschaft, Garantie, Liquiditätsschutz für Unternehmen

Ein Avalkredit ist eine von Banken nach §§ 765 ff. BGB gestellte Bürgschaft oder Garantie. Unternehmen sichern so Zahlungen oder Verpflichtungen gegenüber Dritten ab, ohne eigene Liquidität zu binden. Die Bank trägt das Haftungsrisiko und berechnet dafür eine jährliche Avalprovision.

Simone A. Mitgründerin der FreeFinance Buchhaltungssoftware, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Avalkredit – auf einen Blick

Die 9 wichtigsten Fakten zur Avalkrediten

Begriff & Definition

  • Aval, vom italienischen „avallo“ (dt.: Bürgschaft, Garantie), ist ein Oberbegriff von Bürgschafts- und Garantiezusagen von Kreditinstituten zugunsten eines Kunden.

  • Der Avalkredit ist eine Bankbürgschaft oder Garantie zur Absicherung von Zahlungen und Verpflichtungen.

Funktionsweise

Kreditleihe ohne Auszahlung, Haftungsübernahme durch das Kreditinstitut.

Verbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeit, kein Kredit im klassischen Sinn.

Vorteile

Liquiditätsvorteil, Stärkung der Kreditwürdigkeit, Vertrauen bei Geschäftspartnern.

Nachteile

Avalprovision, Einfluss auf Kreditlinie, Risiko bei Inanspruchnahme.

Buchhaltung
  • Ein Avalkredit wird in der Buchhaltung als Eventualverbindlichkeit außerhalb der Bilanz erfasst und ist somit nicht Teil der Bilanzsumme.

  • Die Bank erfasst den Avalkredit als Eventualverbindlichkeit, während der Kunde (Kreditnehmer) die Avalprovision als Aufwand verbucht.

Einsatzbereiche

Bau, Handel, Mietverhältnisse, internationale Geschäfte.

Kostenfaktoren

Avalprovision je nach Bonität, Laufzeit, Sicherheiten, Höhe der Summe.

Rechtsgrundlage

Bürgschaftsrecht (§§ 765 ff. BGB), Kaufmännische Bürgschaft (§§ 349 ff. HGB), Bankenbefugnis (§ 1 Abs. 1 Nr. 8 KWG), Entgeltliche Geschäftsbesorgung (§ 675 BGB).

Avalkredit

Ein Avalkredit (Bankaval) ist eine von Banken bereitgestellte Bürgschaft oder Garantie zur Absicherung von Zahlungen und Verpflichtungen eines Unternehmens gegenüber Dritten im In- und Ausland, ohne dass Geld ausgezahlt wird. Die Bank übernimmt das Haftungsrisiko, während der Kunde eine jährliche Avalprovision zahlt, deren Höhe von Laufzeit, Bonität und Sicherheiten abhängt.

Was ist ein Avalkredit?

  • Definition: Kreditleihe, bei der die Bank für den Kunden gegenüber Dritten bürgt

  • Charakter: Eventualverbindlichkeit ohne Auszahlung von Geldmitteln

  • Akteure: Avalkreditgeber (Bank), Avalkreditnehmer (Kunde), Begünstigter (Dritter)

  • Zweck: Absicherung von Zahlungen, Lieferungen oder Leistungen

  • Vorteil: Schonung der Liquidität des Kreditnehmers

  • Kosten: Jährliche Avalprovision für die Übernahme des Risikos

  • Beispiel: Bank garantiert Mietzahlungen gegenüber Vermieter

  • Rechtsgrundlage: Bürgschaftsrecht nach BGB, kaufmännische Regelungen nach HGB

Ein Avalkredit (Bankaval) ist ein Kreditinstrument, bei dem ein Kreditinstitut für seinen Kunden (Avalkreditnehmer) gegenüber einem Dritten (Begünstigter) bürgt.

  • Dabei stellt die Bank keine liquiden Mittel zur Verfügung, sondern gewährt eine Kreditleihe durch Übernahme einer Bürgschaft oder Garantie.

  • Für das Unternehmen entsteht dadurch eine Eventualverbindlichkeit, die in der Buchhaltung außerhalb der Bilanz geführt wird.

Typische Einsatzbereiche sind die Absicherung von Zahlungen, Lieferungen oder Leistungen, etwa bei Bauaufträgen, Mietverträgen oder internationalen Handelsgeschäften.

  • Die Bank berechnet dem Kunden für die Haftungsübernahme eine jährliche Avalprovision und erfasst den Avalkredit als Eventualverbindlichkeit, während der Kunde (Kreditnehmer) die Avalprovision als Aufwand verbucht.

Zu den Vorteilen zählen der Schutz der Liquidität und die Stärkung der Kreditwürdigkeit, während als Nachteil die Kosten sowie eine mögliche Einschränkung der eigenen Kreditlinie zu nennen sind.

Formen und Einsatzbereiche von Avalkrediten

  • Mietaval: Absicherung von Mietzahlungen und Kautionen

  • Leistungsaval: Sicherheit für vertragsgemäße Lieferung oder Bauleistungen

  • Bietungsaval: Garantie für die Einhaltung von Angebotsbedingungen

  • Zollaval: Stundung oder Sicherung von Zollverpflichtungen

  • Gewährleistungsaval: Absicherung von Mängelansprüchen nach Lieferung

  • Anzahlungsaval: Rückzahlung von Anzahlungen bei Nichterfüllung

  • Unternehmen: Einsatz in Bau, Handel, Immobilien, Auslandsgeschäften

  • Bank: Kreditinstitute als Avalkreditgeber für verschiedene Branchen

Avalkredite treten in unterschiedlichen Formen auf, die sich jeweils am Verwendungszweck orientieren. Beispiele sind:

  • Mietaval: Durch einen Mietaval sichert die Bank die Ansprüche eines Vermieters auf Mietzahlungen und Kautionen ab. Durch den Mieter wird keine Barkaution geleistet, sondern die Bank stellt eine Mietkautionsbürgschaft aus.

  • Zahlungsaval: Zahlungsavale bieten Lieferanten eine Absicherung von Zahlungen für Lieferungen oder Leistungen, da die Bank die Zahlung dafür durch Kunden mit einer entsprechenden Bürgschaft (Garantie) absichert.

  • Anzahlungsaval: Häufig sind Anzahlungsavale, bei denen der Käufer die Sicherheit erhält, dass seine Anzahlung zurückerstattet wird, falls die Ware nicht geliefert oder Leistung nicht erbracht wird.

  • Gewährleistungsaval: Dem Verkäufer wird durch den Gewährleistungsaval Sicherheit für eventuelle Gewährleistungsansprüche geboten. Häufig kommen Leistungs- und Gewährleitungsavale im Bauwesen vor, um Vertragserfüllung und Mängelansprüche abzusichern.

  • Zollaval: Zollavale (Zollbürgschaften) dienen der Stundung von Zollverpflichtungen, im Zuge dieser der Bürge (Kreditinstitut als Avalkreditgeber) die Haftung für dir ordnungsgemäße Zahlung von gestundeten Zöllen des Steuerpflichtigen übernimmt.

  • Bietungsaval: Bietungsavale (Ausschreibungsgarantien) sind ist spezielle Bankbürgschaften, die bei öffentlichen oder privaten Ausschreibungen eingesetzt werden. Sie sichern ab, dass Bieter im Fall eines Zuschlags ihre vertraglichen Pflichten erfüllen. Bei Nichterfüllung oder Vertragsbruch übernimmt die Bank als Bürge die Zahlung vereinbarter Strafen oder finanzieller Forderungen.

Solche Avalkredite werden branchenübergreifend von Kreditinstituten bereitgestellt und sind sowohl im nationalen als auch internationalen Geschäftsverkehr üblich.

Kosten und Kostenfaktoren beim Avalkredit

  • Avalprovision: Jährlicher Prozentsatz der Avalsumme (meist 0,5–3 %)

  • Kostenfaktoren: Bonität, Laufzeit, Höhe des Avals, gestellte Sicherheiten

  • Zusatzkosten: Urkundengebühren, Bearbeitungsentgelt möglich

  • Abrechnung: Jährlich oder einmalig, Aufwand beim Kunden

  • Avalsumme: Betrag, für den die Bank die Bürgschaft übernimmt

Die Kosten für einen Avalkredit ergeben sich allem aus der Avalprovision, die als Prozentsatz der Bürgschafts- oder Garantiesumme berechnet wird.

  • Kreditinstitute fordern von Avalkreditnehmern in Deutschland je nach Bonität, Laufzeit und Sicherheiten meist zwischen 0,5 % und 10 % der Avalsumme pro Jahr.

Die genaue Höhe ist abhängig vom Risiko und der individuellen Vereinbarung zwischen Bank und Kunden. Zusätzlich zur jährlichen Provision können einmalige Kosten wie Urkundengebühren oder Bearbeitungsentgelte anfallen.

Für Unternehmen sind diese Kosten als Aufwand in der Buchhaltung zu verbuchen, während das Kreditinstitut die Avalprovision als Provisionsertrag ausweist. Die Kalkulation der Gesamtkosten ist ein wichtiger Faktor für die Liquiditätsplanung und beeinflusst den Handlungsspielraum des Avalkreditnehmers.

Avalprovision:

Die Avalprovision ist der Preis für die Übernahme des Ausfallrisikos durch die Bank. Sie beträgt je nach Bank, Art des Bankavals und Risikobewertung (Kreditwürdigkeit) meist zwischen 0,5 % und 3 % der Bürgschaftssumme pro Jahr. Die Avalsumme entspricht dem maximalen Haftungsbetrag, den die Bank garantiert.

Abrechnung:

Die Avalprovision wird üblicherweise jährlich abgerechnet. Zusätzlich anfallende Kosten wie Urkundengebühren sind einmalig zu zahlen. Für den Avalkreditnehmer ist die Provision als Aufwand zu verbuchen, während das Kreditinstitut diese als Provisionsertrag erfasst.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Avalkredite werden in Deutschland durch mehrere Gesetze bestimmt:

  • Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) legt im Abschnitt über Bürgschaften (§§ 765 ff. BGB) die Rechte und Pflichten aller Beteiligten fest, etwa zu Umfang und Dauer der Haftung.

  • Das Handelsgesetzbuch (HGB) enthält spezielle Vorschriften für kaufmännische Bürgschaften, die insbesondere bei Unternehmen und im Rahmen der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Lieferanten eine Rolle spielen (§§ 349 ff. HGB).

  • Das Kreditwesengesetz (KWG) erlaubt es Banken, als Kreditinstitute Avalkredite anzubieten und entsprechende Verbindlichkeiten und Forderungen vertraglich zu regeln (§ 1 Abs. 1 Nr. 8 KWG).

  • Im Avalkreditvertrag werden die Bedingungen der Bürgschaft, die Höhe der Avalprovision und die Verantwortung aller Partner – Bank, Avalkreditnehmer und Gläubiger – schriftlich festgelegt.

Vorteile & Risiken von Avalkrediten

  • Liquiditätsvorteil: Keine Bindung eigener Mittel

  • Kreditwürdigkeit: Stärkung beim Gläubiger und Partner

  • Vertrauen: Positive Wirkung auf Lieferanten und Geschäftspartner

  • Risiko: Haftung bei Inanspruchnahme

  • Verbindlichkeiten: Anrechnung auf Kreditlinie, weniger Spielraum für neue Kredite

  • Flexibilität: Vielfältige Einsatzmöglichkeiten im In- und Ausland

Ein Avalkredit schont die Liquidität eines Unternehmens und gibt Gläubigern, Lieferanten sowie Geschäftspartnern Sicherheit, dass ihre Forderungen im Ernstfall durch die Bank abgesichert sind.

  • Das stärkt das Vertrauen in die Zusammenarbeit und ermöglicht flexible Einsatzmöglichkeiten, etwa bei nationalen und internationalen Geschäften.

Zu den Nachteilen zählen die laufenden Kosten, die Anrechnung als Verbindlichkeit auf die Kreditlinie und das Risiko, dass das Unternehmen die von der Bank übernommenen Zahlungen zurückerstatten muss, falls es selbst seine Verpflichtungen nicht erfüllt und die Bank für ihn leisten muss.

Vorteile von Avalkrediten auf einen Blick:

  • Schont die Liquidität des Unternehmens

  • Verbessert das Vertrauen und die Zahlungsbereitschaft bei Gläubigern, Lieferanten und Partnern

  • Gilt als Bonitätsnachweis gegenüber externen Geschäftspartnern

  • Ermöglicht flexible Absicherung von Forderungen, Leistungen und Zahlungen

Risiken bei Avalkrediten auf einen Blick:

  • Haftung bei Inanspruchnahme durch den Gläubiger

  • Reduziert die verfügbare Kreditlinie für klassische Bankkredite

  • Regelmäßige Kosten durch Avalprovision und mögliche Zusatzgebühren

  • Vertragsabhängige Risiken bei Nichterfüllung oder Regelverstoß

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Fragen und Antworten

Ein Avalkredit ist eine von Banken gestellte Bürgschaft oder Garantie, mit der Zahlungen oder Verpflichtungen eines Unternehmens gegenüber Dritten abgesichert werden.

Typische Anwendungsbeispiele von Avalkrediten sind:

  • Ein Mietaval sichert die Ansprüche eines Vermieters auf Mietzahlungen und Kautionen ab.

  • Im Bauwesen kommen häufig Leistungsavale und Gewährleistungsavale zum Einsatz, um Vertragserfüllung und Mängelansprüche abzusichern.

  • Bietungsavale (Ausschreibungsgarantien) werden von Unternehmen oft bei öffentlichen Ausschreibungen genutzt, um die Ernsthaftigkeit ihres Angebots zu belegen.

  • Zollavale (Zollbürgschaften) dienen der Stundung von Zollverpflichtungen.

  • Anzahlungsavale garantieren die Rückzahlung von Vorauszahlungen, falls eine Lieferung ausbleibt.

  • Zahlungsavale sichern Lieferanten die Zahlungen für Lieferungen oder Leistungen ab, da die Bank diese Kundenzahlungen mit einer Bürgschaft (Garantie) absichert.

Der Avalkreditvertrag regelt schriftlich die Bedingungen zwischen Avalkreditnehmer und Bank, darunter Höhe, Laufzeit, Gebühren und Pflichten bei Inanspruchnahme.

Für einen Avalkredit fallen meist jährliche Avalprovisionen zwischen 0,5 % und 10 % der Bürgschaftssumme sowie mögliche Zusatzgebühren für Urkunden oder Verwaltung an.

Ein Avalkredit erlischt mit Ablauf der vereinbarten Laufzeit oder wenn die gesicherte Forderung vollständig erfüllt und die Avalurkunde an die Bank zurückgegeben wird.

Vorteile sind der Erhalt der Liquidität und die Sicherheit für Geschäftspartner; Nachteile sind laufende Kosten und die Belastung der eigenen Kreditlinie.

Quellen