Variable Kosten: Definition & Erklärung

Variable Kosten sind jene Kosten im Unternehmen, die sich abhängig von vorliegendem Beschäftigungsgrad oder vorliegender Produktionsmenge in ihrer Höhe verändern. Gemeinsam mit den Fixkosten bilden sie die Gesamtkosten eines Unternehmens.

Simone A. Mitgründerin der FreeFinance Buchhaltungssoftware, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Variable Kosten – auf einen Blick

Die 5 wichtigsten Fakten zu den variablen Kosten
Definition

Die variablen Kosten sind Betriebsausgaben eines Unternehmens, die sich stetig in ihrer Höhe verändern – abhängig vom jeweils aktuellen Beschäftigungsgrad oder der anfallenden Produktionsmenge im Unternehmen. Der Bezugszeitraum ist zumeist ein Geschäftsjahr.

Fixkosten Im Gegensatz zu den Fixkosten, die stehen, ändern sich die variablen Kosten stätig.
Entstehung

Unter variablen Kosten fallen alle Ausgaben, die nicht linear verlaufen. Sie stehen eng im Zusammenhang mit der Auftragslage eines Unternehmens.

Unterteilung
  • Proportionale Kosten
  • Degressive Kosten
  • Progressive Kosten
  • Regressive Kosten
Berechnung Um die variablen Kosten zu berechnen, werden die Fixkosten von den Gesamtkosten abgezogen.

Variable Kosten sind jene Kosten im Unternehmen, die sich abhängig von vorliegendem Beschäftigungsgrad oder vorliegender Produktionsmenge in ihrer Höhe verändern.

Variable Kosten: Erklärung

Variable Kosten sind die Ausgaben eines Unternehmens, die keinem kontinuierlichen Verlauf folgen und sich entsprechend in ihrer Höhe stetig verändern. Diese Veränderung geschieht abhängig vom Umfang der Leistungserstellung im Unternehmen.

  • Die variablen Kosten werden aufgrund ihrer Charakteristik auch als veränderliche Kosten, bewegliche Kosten oder mengenabhängige Kosten bezeichnet.

  • Grundeigenschaft dieser Unternehmenskosten ist, dass sie bei Änderungen in der Produktionsmenge oder des Beschäftigungsgrades im Betrieb steigen oder sinken und somit immer abhängig von dieser Bezugsgröße sind.

  • Die variablen Kosten steigen oder sinken im Verlauf eines Kalenderjahres.

Im Unternehmen sind die variablen Kosten ein wichtiger Teil der Gesamtkostenrechnung in der betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung.

  • Als wichtiger Teil der betrieblichen Kostenrechnung müssen die variablen Kosten im Unternehmen bei der Erstellung eines Angebots oder Kostenvoranschlags korrekt berechnet werden.

  • Insbesondere Erzeugungsbetriebe sind durch variable Kosten gekennzeichnet, aber auch bei Dienstleistungsbetrieben fallen variable Kosten an.

Fixe und variable Kosten bilden die Gesamtkosten eines Unternehmens.

Beispiele für variable Kosten

Unter die variablen Kosten fallen beispielsweise Fremdleistungen, die in direktem Zusammenhang mit der Produktionsmenge im Unternehmen stehen.

Wenn mehr Produkte hergestellt oder mehr Dienstleistungen angeboten werden (im Vergleich zur Vorperiode), steigt der dafür benötigte Materialeinsatz und erhöhen sich damit üblicherweise auch die variablen Kosten.

Variable Kosten

Typische variable Kosten im Unternehmen stellen die Ausgaben für folgende Posten dar:

  • Rohstoffe
  • Hilfsstoffe
  • Betriebsstoffe
  • Materialkosten
  • Hilfsmittel
  • Fertigungslöhne
  • Akkordlöhne
  • Transport- oder Frachtkosten
  • Provisionen

Wo entstehen variable Kosten?

Unter den Begriff variable Kosten fallen alle Ausgaben, die nicht linear verlaufen. Sie stehen im Gegensatz zu den Fixkosten eng im Zusammenhang mit der Auftragslage eines Unternehmens:

  • Ist die Auftragslage hoch, entstehen dadurch mehr variable Kosten als bei geringerer Auftragslage und daher niedrigerem Grad an Beschäftigung.

Dadurch, dass diese Kosten leistungsmengenabhängig sind, werden sie auch Leistungskosten genannt. Unter variable Kosten fallen unter anderem auch erweiterte Arbeitsstunden (ohne Fixlohn) sowie Rechnungen für Produktionsgüter und Dienstleistungen.

Die Beziehung zwischen Gesamtkosten und variablen Kosten wird in der Betriebswirtschaft als proportional, degressiv, progressiv oder regressiv eingestuft:

Proportionale Kosten

Man spricht von proportionalem Verlauf der variablen Kosten, wenn diese im gleichen Maß wie die Beschäftigung steigen. Stückkosten bleiben aber beispielsweise konstant.

Wenn sich die Ausbringung verdoppelt, dann verdoppeln sich auch die Gesamtkosten.

Beispiel:

In diese Kategorie fallen unter anderem:

  • Akkordlöhne, die für jede Einheit in gleicher Höhe ausbezahlt werden.

  • Lizenzkosten bei Stücklizenzvereinbarungen.

Degressive Kosten

Bei degressivem Verlauf der variablen Kosten steigen diese in kleinerem Maße als die Beschäftigung:

  • Die Stückkosten liegen über den Grenzkosten, jedoch fallen beide degressiv nach unten.

Beispiel:

Dieser Kostenverlauf kann sich durch etwaige Lerneffekte bei Lohnkosten oder durch bessere Einkaufskonditionen wie Mengenrabatte ergeben.

Progressive Kosten

Progressive Kosten steigen in einem stärkeren Grad als die Beschäftigung:

  • Die progressiv steigenden Stückkosten sind geringer als die ebenfalls progressiv steigenden Grenzkosten.

  • Ein derartiger Verlauf kann sich gegebenenfalls bei Energiekosten ergeben, wenn Anlagen zu hoch beansprucht werden.

Beispiel:

Der Kraftstoffverbrauch von einem Auto steigt ab der Überschreitung einer gewissen Geschwindigkeit progressiv an.

Regressive Kosten

Bei regressivem Gesamtkostenverlauf sinken die Gesamtkosten mit ansteigender Ausbringungsmenge:

  • Stückkosten fallen degressiv, Grenzkosten sind negativ.

  • In der Praxis haben diese Verläufe von variablen Kosten für Unternehmen nur eine kleine Bedeutung.

Beispiel:

Ein Beispiel dafür wären die Energiekosten bei Vorstellungen einer Theaterbühne im Winter: je mehr Publikum sich im Raum befindet, desto weniger muss der Saal beheizt werden.

Variable Stückkosten

Hierbei handelt es sich um die variablen Kosten, die durch die Produktion einer einzelnen Einheit bedingt werden.

  • Indem man die variablen Gesamtkosten durch die Stückzahl dividiert, erhält man die variablen Stückkosten.

Variable Stückkosten: Beispiel

Eine Firma produziert in einem Monat 800 Holzsessel:

  • Für diesen Zeitraum fallen variable Gesamtkosten in Höhe von 45.000 Euro an.

Berechnung der variablen Stückkosten:

Die Summe der variablen Gesamtkosten in Höhe von 45.000 Euro werden durch die Stückzahl der produzierten Einheiten dividiert. Das ergibt dann den variablen Stückkostenpreis pro produzierter Einheit (=pro Stück):

  • 45.000 : 800 = 56,25

Der variable Stückkostenpreis in diesem Beispiel beträgt 56,25 Euro.

Berechnung der variablen Kosten

Um die variablen Kosten berechnen zu können, wird in der Buchhaltung folgende Formel verwendet:

  • Variable Kosten = Gesamtkosten - Fixkosten

Durch eine Umstellung dieser Formel lassen sich natürlich auch die anderen Faktoren berechnen.

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Quellen

  • Grünstäudl, Matthias. Praxishandbuch Kostenrechnung – Grundlagen, Prozesse, Systeme. 1. Auflage. UVK Verlag. Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG. Tübingen, 2013. ISBN: 978-3-86764-462-4.
    Online: Narr Francke Attempto – UVK expert