Bei der Teilzahlung wird für eine bereits teilweise erbrachte Leistung entsprechend eine Bezahlung für diese Teilleistung entrichtet, während ein Teilbetrag oder mehrere Teilbeträge des schlussendlichen Gesamtpreises noch ausständig sind.
Teilzahlung ⇒ einfach erklärt
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Teilzahlung - auf einen Blick
| Definition |
Eine Teilzahlung liegt vor, wenn die Kundschaft für eine teilweise erbrachte Leistung oder Lieferung zunächst einen Teil des Gesamtpreises bezahlt, während der Rest noch aussteht. |
| Funktionen |
Die Funktionen bestehen unter anderem darin, zusätzliche Sicherheit zu bieten und das Finanzierungsrisiko zu reduzieren. |
| Steuer |
|
| Buchhaltung |
Für jede Zahlung wird jeweils ein Teilzahlungsbeleg an die Kundschaft ausgestellt. Nach erfolgten Teilzahlungen bekommen die Kunden die Abrechnung oder Schlussrechnung. |
Bei einer Teilzahlung wird ein bereits erbrachter Teil einer Leistung bezahlt, während der restliche Betrag des Gesamtpreises noch offen ist.
Teilzahlung: Übersicht
In der Fakturierung von Dienstleistungen oder Warenlieferungen bieten die beauftragten Unternehmen Zahlungsmodalitäten an, die im Vertrag über die Leistung oder Lieferung festgehalten sind und anhand derer die beauftragende Kundschaft die Bezahlung der Leistung vorzunehmen hat.
Je nach Rahmenbedingungen und bestimmter Merkmale und Faktoren im Zuge der Leistung gibt es klassischerweise drei unterschiedliche Zahlungsmodalitäten:
- Anzahlung
- Vorauszahlung
- Teilzahlung
Eine Teilzahlung ist eine teilweise Bezahlung eines Gesamtpreises für eine bereits zu einem bestimmten Teil erbrachte Leistung oder Lieferung. Bei dieser Zahlungsmodalität wird ein Teil des schlussendlichen Gesamtpreises bezahlt, während ein anderer Teil oder mehrere Teile noch ausständig sind.
- Die Teilzahlung wird dabei steuerlich wie ein gewöhnlicher Rechnungsposten behandelt.
Die Teilzahlung findet man insbesondere im Zuge von fertig gestellten Teilabschnitten größerer Projekten und Aufträge.
Typischerweise wird im Zuge eines Bauprojekts die Fertigstellung eines bestimmten Bauabschnitts - das kann beispielsweise eine Etage eines Gebäudes sein - anhand der Teilzahlung bezahlt. Dabei wird das gesamte Projekt in Abschnitte unterteilt und mit entsprechenden Teilrechnungen durch das leistende Unternehmen abgerechnet.
- Die Teilzahlung dient, besonders bei größeren Projekten oder Aufträgen, der Sicherheit - so wird vor allem das Finanzierungsrisiko des ausführenden Unternehmens minimiert, weil es auf die einzelnen Abschnitte und Teilleistungen mit den jeweiligen dafür nötigen Investitionen aufgeteilt wird.
Teilzahlung: Funktion & Vorteile
Je nach Rahmenbedingungen, Art der Kundschaft und Merkmalen der Dienstleistung oder Warenlieferung bringt die Zahlungsmodalität der Teilzahlung bestimmte Vorteile sowohl für das Unternehmen als auch für die Kundschaft mit sich.
- Wenn das zu zahlende Produkt, die Herstellung dessen oder die beauftragte Dienstleistung besonders teuer ist, bietet die Staffelung in Teilleistungen mit entsprechender Teilzahlung(en) der Leistung oder Lieferung eine zusätzliche Sicherheit.
Wenn der betreffende Geschäftsfall mit größerem Aufwand verbunden ist, das betrifft individuelle Vorbereitung der Leistung oder Lieferung oder Produktion der Ware, kann durch die Teilzahlung der Aufwand dafür gestaffelt werden und ist nicht zur Gänze auf einmal zu stemmen.
- Das kommt besonders der Kundschaft entgegen, erleichtert aber auch dem leistenden Unternehmen die Planung und Ausfinanzierung des gesamten Projekts.
Wenn sich die Leistung über einen langen Zeitraum erstreckt oder besonders umfangreich gestaltet, bietet die Teilzahlung ebenso zusätzliche Sicherheit für beide Seiten.
Vor allem dient die Teilzahlung auch zur Minimierung des Finanzierungsrisikos und dementsprechend zur zusätzlichen Absicherung für den Fall, dass die Kundschaft Insolvenz anmelden muss - das kann vor allem bei umfangreichen und langwierigeren Projekten und Aufträgen eine Rolle spielen.
- Für den Auftraggeber hat die Teilzahlung den Vorteil, dass dieser länger liquide bleibt durch die Aufteilung der Zahllast und so mitunter eine andere Investition zur selben Zeit tätigen kann, anstatt zuwarten zu müssen.
Teilzahlung: Steuer
Teilzahlungen werden genauso wie Anzahlungen der Umsatzsteuer unterworfen:
- Die Umsatzsteuer ist dabei bei der Zahlung zu erfassen.
- Dementsprechend wird eine Teilrechnung umsatzsteuerlich wie jede gewöhnliche Rechnung behandelt.
- Die Teilzahlung muss jedoch kenntlich gemacht werden, indem eine allfällige Teilrechnung entsprechend als solche gekennzeichnet ist.
Wenn beim leistenden oder liefernden Unternehmen eine Rechnung mit Ausweisen der die Teilzahlung betreffenden Umsatzsteuer erstellt wird, kann von der teilzahlenden Kundschaft die Vorsteuer geltend gemacht werden.
Teilzahlung: Verbuchung
Bei einer Teilzahlung erfolgt die Zahlung in zumindest zwei oder auch mehreren Raten, für die jeweils ein Teilzahlungsbeleg (Rechnung, Bon) an die Kundschaft ausgestellt werden muss.
- Die Verfahrensweise mit Teilzahlungen in der Buchhaltung entspricht jener mit Anzahlungen:
Die Rechnung wird als Eingang bzw. erhaltene Zahlung mit dem entsprechenden USt-Satz in der Buchhaltung wie folgt erstellt:
- In der Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) wird die Rechnung als herkömmlicher Beleg für Erlöse erfasst und in die Einkommensteuererklärung einbezogen.
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In der Doppelten Buchhaltung hingegen wird die Anzahlung mit der Belegart Erhaltene Anzahlung sowie ohne Einbeziehung in die ESt-/KÖSt-Erklärung erstellt.
Teilzahlung: Bilanzierung
Wenn am Bilanzstichtag noch offene Anzahlungen vorhanden sind, das heißt die bestellte Ware wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht geliefert, dann hat das den Effekt, dass auf den Hauptbuchsammelkonten die Forderungen und Verbindlichkeiten zu niedrig ausgewiesen sind.
Daher muss in der Bilanzierung wie folgt vorgegangen werden:
Übertragen der Anzahlungen auf das Hauptbuchsammelkonto:
- Dadurch vermindern die erhaltenen Anzahlungen die Lieferforderungen, da sie eigentlich eine Verbindlichkeit gegenüber der Kundschaft darstellen.
- Dadurch vermindern die geleisteten Anzahlungen die Lieferverbindlichkeiten, da sie eigentlich eine Forderung gegenüber einem Lieferanten darstellen.
Eröffnung der Anzahlungskonten im Folgejahr:
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Diese Eröffnungsbuchungen erfolgen in den meisten Buchhaltungsprogrammen automatisch.
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Zunächst werden die Konten "Lieferforderungen" (Sammelkonto) und das Konto "Erhaltene Anzahlung" (dieses mit dem Nettobetrag gegenüber dem Eröffnungsbilanzkonto) eröffnet.
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Die Kundenkonten wurden nicht abgeschlossen, müssen daher nur vorgetragen werden oder werden weitergeführt.
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Jetzt wird der Betrag der erhaltenen Anzahlungen (inkl. USt) wieder in das Interimskonto 2070 "Erhaltene Anzahlungen" im Soll ein- und aus dem Sammelkonto 2000 "Lieferforderungen" ausgebucht.
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Damit wird das Kontenbild vor dem Jahresabschluss wieder hergestellt.
Fragen und Antworten
Wie funktioniert eine Teilzahlung?
Bei einer Teilzahlung wird der Gesamtbetrag auf zwei oder mehrere kleinere Teilbeträge - oder auch Raten - aufgeteilt. Oft findet die Zahlung der ersten Rate vor Erhalt der Leistung statt, also in Form einer Anzahlung.
Sehr geläufig sind Teilzahlungen auch bei aufwändigeren und langwierigeren Aufträgen oder Projekten. Dabei werden einzelne Abschnitte des Projekts in Form von Teilzahlungen nach Abschluss des jeweiligen Abschnitts bezahlt.
- In der Baubranche wird beispielsweise oft eine Teilzahlung verrechnet und von der Kundschaft entsprechend geleistet, wenn ein Bauabschnitt des Gesamtprojekts vollendet wurde - das kann z.B. eine Etage eines Gebäudes sein.
Welche Vorteile liefern Teilzahlungen?
Teilzahlungen verringern das Finanzierungsrisiko des Unternehmens, erleichtern die Liquiditätsplanung für Kunden und Anbieter und ermöglichen die gestaffelte Bezahlung besonders bei großen oder langwierigen Projekten.
Quellen
- Gesamte Rechtsvorschrift für Handelsgesetzbuch (HGB):
Gesetze im Internet – Bundesministerium der Justiz